Vor dem Abrisss - von Jose sAnchis SinisterrA

05.12.09

2 Frauen, eine leere Bühne, ein paar alte Requisiten und eine leichte, nebensächliche und unwahrscheinliche Handlung«. Wenn ein Autor sein Werk mit diesen Worten beschreibt, mag er damit manchen Zuschauer vergraulen. Richtig ist, man findet in Sinisterra ebenso wenig einen Freund lästigen Beiwerks, wie von banaler, linear vor sich hinplätschernder Unterhaltung.

Der 1940 in Valencia geborene Theatermacher widmet seine Arbeit stattdessen den Randfiguren unserer Gesellschaft, rückt sie, wenn auch nur für die kurze Zeit der Aufführung, ins Rampenlicht.

In ‚Vor dem Abriss’ begegnen uns die Schauspielerinnen Priscila und Natalia, die sich seit dem mysteriösen Tod des Intendanten Nestor Coposo, im ‚Gespenster-Theater’ verbarrikadiert haben und von dort bereits seit Jahrzehnten erbittert Widerstand leisten.

Doch gegen wen oder was richtet sich ihr Protest? Die Schergen Francos, einst ihre unerbittlichen Gegner, sind mittlerweile verschwunden; Spanien hat über diesen Teil seiner Geschichte den Teppich des Schweigens gebreitet und blickt darunter hervor optimistisch in die Zukunft.

Die aus der spanischsprachigen Theatergruppe »Los Mutantes« hervorgegangene Besetzung präsentiert mit dieser humorvoll erzählten Geschichte um tot gesagte Ideale und widersinnige Treue erstmals eine deutsche Textfassung, wenngleich eine Messerspitze Spanisch nicht fehlen darf.

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